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AutorenbildLars Stürcken

Ist Erfahrung wirklich alles?

Oft wird bei der Auswahl von möglichen Mitarbeitern primär auf die Jahre an Erfahrung geschaut. Doch ist das wirklich das Entscheidende?


Nur weil man alt ist, ist man doch nicht gleichzeitig gut in seinem Job, oder?


Ist nicht mehr die Intensität der Erfahrung und der geistige Zustand bzw. die intrinsische Motivation eines Menschen viel wichtiger?


Wissen kann man sich schnell aneignen. Eine gewisse Geisteshaltung ist schwieriger zu vermitteln.


In der Vergangenheit wurde ich schon häufiger als Ersatz für viel erfahrenere Menschen eingesetzt. Ich hatte weniger Erfahrung, weniger Wissen und musste so manche Fragestellung erst einmal recherchieren und mich im Detail damit auseinandersetzen. Doch trotzdem war der Kunde mit meiner Arbeit zufriedener als mit der Arbeit meines Vorgängers. Wie das?


Was zählte, war meine Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, mich selbstständig in neue Themen einzuarbeiten und meine Auftraggeber zu entlasten, indem ich Themen eigenständig vorantrieb und die Auftraggeber so viel wie nötig aber so wenig wie möglich involvierte (natürlich je nach Wunsch des Kunden).


Diese Attribute machten den Unterschied – nicht die Anzahl der Jahre, die ich in einem Job verbracht hatte. Ein Mitarbeiter, der Eigeninitiative zeigt, neues Wissen begeistert aufnimmt und bestrebt ist, sich weiterzuentwickeln, ist Gold wert für jedes Unternehmen, weit mehr als jemand, der zwar über langjährige Erfahrung verfügt, aber keine dieser Qualitäten besitzt.


Vielleicht ist es an der Zeit, den Wert der "Erfahrung" zu überdenken und sie ähnlich wie Schulnoten zu behandeln: als einen Hinweis, dass jemand potenziell passen könnte, aber nicht als das wichtigste Kriterium. Was meint Ihr dazu?

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